Messe München: |
Die Tore der Neuen Messe in München sind Falttore der besonderen Art, weil
sie gleich mehrere außergewöhnliche Eigenschaften aufweisen die alles
andere als alltäglich sind. Grundsätzlich handelt es sich um dein Tor-
in Tor/System oder besser gesagt Tor in Türsystem auf das wir genauer eingehen
werden. Der äussere Teil also das eigentliche (Groß)Tor mit einer Breite
von 11.500 und einer Höhe von 5.000 mm besteht aus einer asymmetrischen
Flügelaufteilung d.h. 2 Flügel falten sich zur einen, drei Flügel
falten sich zur anderen Seite. Zusätzlich jedoch sind die Tore vollkommen
freitragend in den Konstruktion, so dass auf eine untere Bodenschiene als Torführung
gänzlich verzichtet werden kann. Das wiederum erlaubt die Bestückung der Hallen
durch die Einfahrt von Transportern ohne störende untere Schienen, die ebenfalls einen
gewissen Wartungs- und Säuberungsaufwand aufweisen würden. In die (Groß-
)Tore sind wiederum Fußgängertüren eingebaut, die bei Messebetrieb den
Publikumsverkehr regeln. Auch hier gibt es weder eine Stolperkante noch andere hindernde
untere Konstruktionen an der Unterseite der Türen. Die Türen können also als
Notausgänge benutzt werden. Die Verglasung vermittelt einmalig die Transparenz der
Hallen die heute zum Ausstellungskonzept von Messen gehört.
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DMAG Hannover |
8 Hubtore 5000 x 5600 mm
Torgestell innen
Torgestellkörper vollflächig isolierverglast mit Notausgangstüren
Aluminium-Rohr-Profile mit VGA-Verglasung
Elektrische Verriegelung
Bus-Steuerung / -Überwachung |
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Neue Messe Leipzig
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50 Hubtore 5000 x 6000 mm
Torgestell aussen in Fassade integriert mit horizontalen Gegengewichtsausgleich
vor der Fassade laufend
Notausgangstüren aus Aluminium
Rohrprofile mit Alcan-Beplankung
Bus-Steuerung / -Überwachung
Thermisch getrennte Stahlkonstruktion mit vollflächiger Alcan-Aluminium-Beplankung
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Firma Eisenmann in Holzgerlingen
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Die Aufgabenstellung an den Torbauer bei dieser einzigartigen Torkonstruktion war klar und liess
an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig. Zur Ausrüstung des Show Room`s der Firma
Eisenmann in Holzgerlingen wollte man Sonderhubtore haben, die neben der hohen Funktionalität
besonderen architektonischen Ansprüchen tragen sollten. Es sollten Hubtore sein die aussen am
Gebäude fahren sollten mit Gegengewichten, die jedoch unsichtbar innen im Gebäude untergebracht
werden sollten. Die Hubtore sollten sich aber trotzdem mit Ihren 10.000 x 10.000mm um 6.000 mm über
die Oberkante des Daches bewegen und damit neben einem enormen Fahrweg auch allen statischen Erfordernissen
genügen. Diese waren einmal ein Winddruck von 80Kg/m², neben den eigentlichen Lasten aus der Tormechanik
und den 5 t Eigengewicht des Tores und den 10 t Last des Torgegengewichtes. Denn genau 10 t Gegengewicht waren
nötig um über ein Flaschenzugsystem den langen Hubweg des Tores (aussen am Gebäude) in einen kurzen
Hubweg (im Inneren des Gebäudes) zu übersetzen oder besser gesagt zu reduzieren. Die seitlichen Stützen
Pylonen genannt- der Hubtore sollten von weit her den außergewöhnlichen Status des
Gesamtgebäudekomplexes unterstreichen. Dabei bestand das Archtekturbüro Faecke, Stuttgart, dass für
höchste Ansprüche bekannt ist, darauf, dass eine Querverbindung zwischen den Führungsschienen (Pylonen)
nicht gegeben sein sollte. Die Pylonen sollten also die gesamten anfallenden Lasten, jede für sich,
freistehend aufnehmen können. Was wie eine Auflistung von Widersprüchen und technischen Unwägbarkeiten
klingt, wurde zur Realität wie Sie auf den Fotos erkennen können.
Bei der Einweihung der Halle war die Spitze der Deutschen und internationalen Automobilindustrie zu Gast.
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